Die Karpaten sind ein multinationales Territorium im östlichen Zentrum Europas. Eine terra incognita im Bewußtsein der meisten WesteuropäerInnen. Sie ziehen sich 1500km lang in einem Bogen von Hainburg, über die ganze Slowakei, Südpolen, die Ukraine, Rumänien und Ungarn. Alle fünf Anrainerstaaten der Karpaten haben drei auffällige Gemeinsamkeiten: sie gehörten vor 1918 zur multinationalen Monarchie Österreich-Ungarn, sie kamen allesamt nach 1945 in den Einflußbereich der siegreichen Sowjetunion und seit Jahrhunderten lebten hier bis zum Holocaust sehr viele Juden. Aufgrund ihrer Abgeschiedenheit haben sich die Karpaten sowohl landschaftlich als auch kulturell eine Ursprünglichkeit bewahrt, die es sonst in Europa kaum mehr gibt.
Wir begeben uns auf mehrere Reisen in ein ländlich-gebirgiges Europa, das uns endlos fremd erscheint und doch die gemeinsamen kulturellen und historischen Wurzeln spüren läßt...
Bonnieux, Apt oder Saignon waren vor mehr als 900 Jahren wohlhabende Kleinstädte inmitten eines trockenen und kargen Landes. Zeugen dieser Zeit sind heute noch zahlreich erhalten. Wir wandelten durch das auf den zweiten Blick schon sehr abwechslungsreiche Südfrankreich.
In Bulgarien verlassen immer mehr Menschen die Dörfer und ziehen in die Städte oder ins Ausland. Auf unserer Reise durch die Rhodopen besuchten wir das Dorf Kosovo, in das wieder Leben kommt.
Wild und unberührt ist die Heimat des Orpheus, bewaldete Höhenzüge mit einer einmaligen Vielfalt an Flora und Fauna. Mit Ausnahme mancher Wintersportorte, wie Pamporovo oder Tschepelare, sind die Rhodopen touristisch noch kaum erschlossen unsere Reise dorthin war wie ein kleines Abenteuer.
Zu Ostern 2017 bereisten wir die nordwestliche Region Rumäniens. Mit dem Zug fuhren wir über Debrecen nach Satu Mare und waren dann im Land unterwegs mit dem Bus. Wir machten Halt in der Verwaltungshauptstadt der Region in Baia Mare, besuchten das Geburtshaus des Friedensnobelpreisträgers Elie Wiesel in Sighet und und verbrachten fünf Nächte in Viseu de Sus - dem früheren Oberwischau - am Fuße der Waldkarpaten.
Wir wanderten durch sanfthügelige, kleinstrukturierte und deshalb sehr artenreiche Landschaften. Sahen viele Bauernhöfe, die heute noch traditionell bewirtschaftet werden, so wie bei uns in Mitteleuropa vor mehr als fünfzig Jahren. Doch der "Fortschritt" wird auch in dieser Region nicht Halt machen. Die Vorboten der Moderne sind bereits im Anmarsch: Landraub, illegaler Holzeinschlag auch unter tatkräftiger Beteiligung österreichischer Firmen, überall im Land grassiert das Müllproblem... Die jungen Menschen dieser Region reagieren auf ihre Art und kehren der Region in Scharen ihren Rücken.
Doch es gibt Hoffnung auf eine Kehrtwende. Menschen wie der Ranger des Naturparks Maramuresch - Anton Brenner - setzen sich in ihrer täglichen Arbeit ein für eine (über)lebenswerte Zukunft dieser Region an der Außengrenze des EU-Europas und zeigen, dass mit zivilgesellschaftlichen Engagement ein gutes Leben möglich ist.
Seit Jahrhunderten prägt Holz das Leben in der nördlichen Maramuresch an der heutigen ukrainischen Grenze. Ab 1770 wurden oberösterreichische Holzfäller und Handwerker an den Rand der Waldkarpaten angesiedelt, um den Holzreichtum für die österreichische Krone nutzbar zu machen. Noch heute fährt die Schmalspurbahn von Oberwischau /Viseu de Sus die 40 Kilometer ins Wassertal um Holzfäller und Baumstämme zu transportieren. Mehr über diese Region mit oberösterreichischem Einfluss in einer Bildreportage.
Kein Ort an der oberösterreichisch-südböhmischen Grenze spiegelt mehr die wechsel- und leidvolle Geschichte beider Länder wider als der
ehemalige Markt Zettwing/Cetviny an der Maltsch. Mehr
Im Sommer besuchten wir das letzte Wildnisgebiet in Österreich, das im Südwesten Niederösterreichs liegt. Eine Bildreportage über den langen Atem der Natur.
Wir besuchten Rom und staunten über die Vielfalt moderner Baukunst- und -kultur abseits der touristischen Pfade. Infos zu den besichtigten Bauten.