Alles mit der hand
Wir besuchten die aktuelle Ausstellung auf der Schallaburg bei Melk
Alles rund um das Werk der Hände dreht sich die aktuelle Ausstellung auf der Schallaburg. Die Kuratorin Katrin Ecker führte uns durch die gut aufbereitete Ausstellung, die einen umfassenden Blick auf die Welt des Handwerkes gibt.
„Zum einen wollen wir die Hand als etwas zeigen, was uns erst zum Menschen macht, was unser Menschsein ganz grundsätzlich ermöglicht und bestimmt. Zum anderen beschäftigt sich die Ausstellung mit der Geschichte des Handwerks; der Leitgedanke war, kostbare Objekte und altes Wissen wieder an die Oberfläche zu bringen und zugleich die Gegenwart hereinzuholen. Wir zeigen in der Ausstellung, dass Handwerk schon immer hochmodern und zukunftsbildend war. Unsere moderne Gesellschaft wäre ohne Handwerk nicht denkbar“, so die Kulturanthropologin Katrin Ecker, die die Schau gemeinsam mit Brigitte Felderer gestaltete.
Hände spielen in unserer Kulturgeschichte eine bedeutende Rolle! Sie sind einfach faszinierend und sogleich Werkzeug unseres Alltags: was hat es mit einer Seidenstrickerei Marie Antoinettes auf sich? Warum ist der Blaudruck, eine jahrhundertalte Technik der Stoffveredelung, wieder modern?
Wunderwerkzeug Hand.
Ein Tor aus Schmiedeeisen auf der Weltausstellung in Antwerpen 1898, die weltberühmten Sisi-Sterne als Meisterwerk österreichischer Juwelierkunst, ein aus dem Material Holz gefertigter Trolley bei einer Meisterprüfung oder eine 6 cm große spielbare Miniaturgeige aus Gold. Von Herbergs- und Tischzeichen, Zünften über Wanderjahre bis zu Let´s Walz. „Der Hände Werk“ beleuchtet die gesellschaftliche Bedeutung des Zunftwesens bis zur Frage, welche Rolle unsere Hände in einem digitalen Zeitalter einnehmen. Gezeigt werden aber auch zeitgenössische Gebrauchsgüter, die aus Abfällen upgecycelt oder eine Lampe bzw. ein Stuhl, die aus IKEA-Teilen neu gestaltet wurden. Bemerkenswert war die langwierige Handarbeit einer Wollabdeckung für Autoreifen. Wer noch nicht genug hatte, der konnte diverse Handwerksanleitungen von den jeweiligen Räumen mit nach Hause nehmen.
Die Ausstellung gibt einen guten Einblick in die Wunderkammer der Hände. Die Sehnsucht analog, selbst tätig zu werden ist in unserer digitalen Welt groß. Hände sind einfach faszinierend und sogleich Werkzeug unseres Alltags. Wir haben uns vom Tun inspirieren lassen.
Die Ausstellung läuft noch bis 3. November. Näheres auf der Homepage der Schallaburg.